Disclaimer: Aufgrund der medialen Brisanz um das Thema Onlinemarketing (Influencer) und Schleichwerbung sind Blogartikel, hinter denen eine materielle Profitabsicht steckt als (Schleich-)Werbung zu kennzeichnen. An dieser Stelle möchte ich darauf verweisen, dass alle hier besprochenen Geräte/Produkte aus meinen privaten finanziellen Mitteln erstanden wurde und es sich explizit nicht um ein Sponsoring handelt. Absicht des Artikels ist die Schilderung eines persönlichen Erfahrungsberichts und das zur Verfügung stellen möglichst unabhängiger Einblicke und Informationen für interessierte Leser.

REVIEW: Canon Powershot G5X


Eine eierlegende Wollmilchsau, die alles kann, gibt es nicht. Entsprechend wichtig ist es, sich vorher darüber im Klaren zu sein, wofür man sich eine Kamera anschafft.  Für mein "Alltagsgeschäft" - also die Porträt- und Cosplayfotografie - habe ich meine EOS 6D. Sie ist kaum schlagbar für diesen Anwendungszweck. Deshalb ist die G5X auch nicht als Konkurrenz zu dieser zu betrachten, sondern als eine Ergänzung für einen anderen Anwendungszweck.

Wonach habe ich nun gesucht? - Nach einer Reisekamera für Urlaub und Wanderung.
Klein und leicht - aber mit kreativem Potenzial und hoher Bildqualität.

Die Anwendungsfelder, in denen sie sich bei mir behaupten musste sind folglich:

  • Landschaftsaufnahmen
  • Nah-/Makrobereich
  • Schlechte Lichtbedingungen

Was ist drin?


Das technische Datenblatt der Kamera liest sich erstmal recht spannend. Ich will es hier jetzt nicht 1:1 zitieren. Nachfolgend hab ich eine kleine Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte mit einem Ranking wie dies aus meiner Sicht zu bewerten ist zusammengestellt. Anschließend gehe ich dann nochmal im Detail auf die jeweiligen Features ein.

Pro


  • "Großer" 1-Zoll Sensor (Cropfaktor 2,7x)
  • Hohe Lichtstärke (f/1.8-2.8)
  • Blitzschuh
  • Sucher
  • Gewicht (385g)
  • 50fps Full-HD
  • Aufladbar via Mikro-USB
  • Interner ND-Filter (ND8)
  • Bildstabilisator
  • Verhältnismäßig großer Dynamikumfang
  • 2,5mm-Buchse für Auslöser-Fernbedienung

Neutral


  • Design
  • Haptik - viele Einstellräder
  • Smartphone-App
  • Brennweitenbereich (24-100mm KB-Äquivalent)
  • Touchdisplay
  • Akkulaufzeit?

Contra


  • Firmware!
  • Abbildungsmaßstab
  • (Blitzkompatibilität zu Yongnuo)
  • Keine RAW-Kompatibilität zu LR < 6.3

Der "relativ große" 1-Zoll Sensor und die hohe Lichtstärke des verbauten Objektivs sind eigentlich die wichtigsten Features für die hohe Bildqualität. Natürlich sprechen wir bei einem Cropfaktor von 2,7x nicht wirklich von einem "großen" Sensor. Ich würde Sie persönlich gerne mit einer Einsteiger-DSLR mit Kit-Objektiv vergleichen, was die Features im praktischen Einsatz angeht. Dabei ist sie etwas teurer, aber nur halb so schwer und vor allem so kompakt, dass sie ohne Probleme in die Jackentasche passt! Mit ein bisschen Kenntnis von Bildgestaltung und Physik kann man damit durchaus Fotos von Blümchen und Landschaft machen, die man sich anschließend an die Wand hängen kann - und (wie im Einleitungssatz erwähnt) war dies das Ziel.

Um nicht über die Bildqualität der Kamera hinwegzutäuschen habe ich für die nachfolgenden Bilder ausschließlich die Kamera-Default-JPEGs verwendet und mir eine Bearbeitung erspart.

Landschaftsfotografie


Den Brennweitenbereich von 24-100mm habe ich als praxistauglich empfunden. Natürlich wird es immer Situationen geben, in denen man gerne mehr Weitwinkel oder mehr Tele haben will... aber dies würde zweifellos zu Lasten der Bildqualität, Lichtstärke und nicht zuletzt der Kompaktheit gehen. Da es mir in diesem Themenbereich der Fotografie einfach ein wenig an Erfahrung fehlt musste ich ein anfangs mit der Perspektive experimentieren. Mit der Erkenntnis, dass eine gut gewählte Perspektive einen fehlenden Weitwinkel durchaus etwas kompensieren kann.

 

Das Thema Flaring möchte ich garnicht so wahnsinnig groß abreißen, da dies wieder einmal hauptsächlich Geschmackssache ist. Ja, die Kamera weißt ein gewisses Ghosting auf, wenn man die Sonne mit im Bild hat. Diese sind (wie in der Slideshow oben zu sehen) recht aggressiv und hart abgegrenzt. Allerdings büßt die Kamera selbst wenn man sie direkt in die Sonne hält fast nichts an ihrem Kontrastverhalten ein. Ich kann es nicht oft genug betonen - diese Kamera dient für mich zu Dokumentationszwecken und somit wäre es dramatischer, wenn sie im Gegenlicht komplett erblinden würde, als wenn sie einen kleinen blauen Fleck auf dem Bild aufweist.

 

Ein absolut cooles Feature ist der interne ND8-Filter , der direkt vor dem Sensor hinzuschaltbar ist - so etwas würde ich mir auch für meine DSLR wünschen!


 Die genaue technische Wirkweise dieses Filters kenne ich nicht. Für ein mechanisches Bauteil scheint mir der Bauraum in der Kamera allerdings zu klein - ich tippe also auf ein elektronisches Wirkprinzip. Es gibt Gläser, welche mit beweglichen Nanopartikeln versetzt sind. Legt man nun ein elektrisches Feld an diese Gläser an, so richten sich die Nanopartikel aus und verändern damit die optischen Eigenschaften des Glases. Ähnlich wie selbst-tönende Brillengläser - nur dass elektrische, statt Photonenenergie als Triggermechanismus genutzt wird.
Als kleine Referenz zur Nutzung derartiger Effekte gibt es hier: https://www.youtube.com/watch?v=ukxvg8wRKJg
Aber Belege für diese Theorie hab ich natürlich nicht, reine Spekulation ;-).

Wie es funktioniert ist ja für die Praxis auch egal - hauptsache ist, dass es funktioniert.

Als offensichtliches Anwendungsbeispiel für einen ND-Filter sind Langzeitbelichtungen in der Landschaftsfotografie zu nennen. Farbverfälschungen  sind mir keine aufgefallen. Sollte es welche geben, so korrigiert die Kamera diese verdammt gut. Immerhin weiß die Kamera ja wann der ND-Filter zum Einsatz kommt und die optischen Eigenschaften dürften Canon ja vermutlich auch bekannt sein, was eine Korrektur einfach macht.

 

Weiterhin finde ich es schön, dass die Kamera eine Buchse für das anschließen einer Fernbedienung bietet - so sind auch Timelapse-Videos und zitterfreie Bulb-Belichtungen möglich. Hier wurde sich an bestehende Canon-Standards gehalten. Die 2.5mm-Klinkenbuchse, welche auch im Einsteiger-DSLR-Segment verbreitet ist, kam zum Einsatz. Somit lässt sich mein Ayex TR-1 Trigger mit dem entsprechenden Adapterkabel ohne Probleme weiterverwenden. Der Bulb-Belichtungsmodus der Kamera lässt jedoch keine unendlich langen Belichtungszeiten zu. Nach ca. 250Sekunden (4min 10sek) bricht die Kamera die Belichtung automatisch ab. Für die allermeisten Zwecke sollte dies aber absolut ausreichend sein.

 

MakroFotografie


Wo die Kamera sich leider nicht so ganz mit Ruhm zu bekleckern weiß ist im Makrobereich. Den gibt es (in meinen Augen) nämlich nicht wirklich. Der maximale Abbildungsmaßstab liegt nach meinen Messungen bei ungefähr 0,17x im Weitwinkel und 0,09x am Tele-Ende. Nach der DIN 19040 beginnt erst mit einem Abbildungsmaßstab von 0,10x der Makrobereich, womit diese Kamera also wirklich grenzwertig für diesen Aufnahmebereich geeignet ist. Was sich mir nicht so ganz erschließt ist die Notwendigkeit den Fokusbereich für den Makromodus noch einmal mit einer zusätzlichen AF-Modus Einstellung erst "freizuschalten". Dies beschleunigt weder den Fokus bei ausgeschalteter Funktion merklich, noch lässt sich in der Praxis ein Unterschied in der Naheinstellgrenze bemerken.

Nicht falsch verstehen: Es lassen sich mit dieser Kamera sehr stimmungsvolle Nahaufnahmen erstellen - aber ich persönlich gelange IMMER an den Punkt wo ich mir wünsche näher an das Motiv heran zu können. In den Problembereich einer zu geringen Schärfentiefe und einen durch abblenden bedingten "Lichtmangel" den ich sonst in der Makrofotografie gewohnt bin komme ich mit der G5X somit dafür allerdings auch nie wirklich hinein.

Rauschverhalten


Ein weiterer Punkt, bei dem diese Kamera sich bewähren musste ist das Thema "schlechte Lichtverhältnisse". Eigentlich neigt man ja dazu Vollformatkameras die beste Nachttauglichkeit zuzusprechen. Das ist natürlich insofern richtig, dass die meisten Vollformatkameras eine besonders geringe Photodiodendichte aufweisen und somit ein gutes Signal-Rauschverhältnis mit sich bringen. Jedoch bringt der große Bildwinkel und die dadurch benötigte längere Brennweite auch eine besonders geringe Schärfentiefe mit sich. Die G5X hat mit einem Cropfaktor von 2,7x eine deutlich größere Schärfentiefe bei gleicher Brennweite. Dies stört mich, wenn ich freistellen möchte, was aber nicht immer der Fall ist. Fotografiere ich bei Nacht Sterne oder Landschaften möchte ich unter Umständen eine große Schärfentiefe haben. Auch beim Fotografieren in Museen oder auf Veranstaltungen ohne Blitz ist eine besonders knappe Schärfentiefe nicht besonders förderlich für den Anwendungszweck.

 

Rechnet man Bildwinkel und Freistellungsvermögen der G5X in ein Kleinbildäquivalent um so ergäbe sich 24-100mm f4,9-7,6. Die Lichtstärke beträgt jedoch reell weiterhin f1,8-2,8. Was bedeutet dieses ganze Gerede denn nun in der Praxis? Ganz einfach: Stelle ich eine VF und die G5X beide auf ISO 1600 ein, so macht die VF das bessere Bild. Das braucht man nicht zu diskutieren. Will ich jedoch mit der Vollformatkamera die gleiche Schärfentiefe an den Tag legen wie die G5X, dann müsste ich weiter abblenden und zwar um 2,7 Blendenstufen. Wenn die G5X also mit ISO 1600 arbeiten kann muss die Vollformatkamera auf satte ISO 10.000 hoch - und dann schaut das mit dem Rauschverhalten schon wieder etwas anders aus.

Da ich die Kamera bislang nur für Landschaftsaufnahmen mit langer Belichtungszeit, offener Blende und ISO 125-200 in der Nacht verwendet habe und die effektive Rauschbilanz, sowie die Bildqualität bei Nachtaufnahmen zusätzlich durch schlechte Farbwiedergaben bei Straßenbeleuchtung getrübt wird, hielt ich es für besser reproduzierbare Vergleichsaufnahmen unter Studiobedingungen zu schaffen. Dabei kam mir meine Fotowand sehr gelegen, da sie sowohl dunkle als auch helle Bildbereiche aufweist, eine gewisse Mikrotextur mit sich bringt und auch einige scharfe Kantenübergänge beinhaltet. Somit kann man sehr gut beurteilen wie sich Detailverlust, Farb- und Helligkeitsrauschen bei den jeweiligen ISO-Werten auswirken.  Für die Pixelpeeper gibt es nachfolgend nun ein paar Testbilder, die sich auch in vergrößter Darstellung beurteilen lassen. Dabei habe ich das kamerainterne JPEG in größter Auflösung mit geringst-möglicher Entrauschung verwendet.

Einen besonders harten Einbruch in der Leistung sieht man eigentlich erst bei ISO 12.800, wie ich finde. Je nachdem in welcher Auflösung und wofür ich die späteren Bilder verwende würde ich ISO 1600-6400 als Schmerzgrenze betrachten. Wobei sich hier die Geister wohl ein wenig scheiden werden was noch als akzeptabel zu bezeichnen ist und was nicht. Mit ISO 3200, f2.8 und 1/80s kommt man meiner Erfahrung nach allerdings schon verdammt weit. Für mich hat die G5X sich in diesem Punkt also sehr gut geschlagen.

Kritik - Firmware!


Was dem ganzen Spaß einen entscheidenden Dämpfer verpasst ist die Firmware der Kamera. Diese entscheidet sich in ein paar Punkten zur gewohnten DSLR: 

 

RAW-Unterstützung nicht mehr gegeben: Canon hat das bekannte RAW-Format .CR2 ein wenig überarbeitet - die Dateibezeichnung ist weiterhin die gleiche, doch erkennt mein Lightroom die Dateien nicht mehr. Nach kurzer Recherche gab es einen Verweis auf die Lightroomversion 6.3, ich nutze derzeit die Version 5.7. Ich muss mir also erst für 120€ die neueste Lightroomversion kaufen, damit ich mit dieser Kamera auch RAWs nutzen kann... bitter. Wobei ich zugeben muss, dass Lightroom 6 nun auch schon wieder zwei Jahre alt ist und ich der Aktualität etwas hinterher hänge. Bei den DSLRs hat Canon zumindest noch eine CD mit einem hauseigenen RAW-Entwicklungstool mitgeliefert, aber auch hier - Pustekuchen. Vorerst bleibt RAW für mich unzugänglich.

 

Verändertes E-TTL Protokoll: So lässt sich über die Yongnuo YN622 Auslöser das Protokoll nicht störungsfrei übertragen. Mit dem Ergebnis, dass zwar mein Original Canonblitz auch über das Funksystem zuverlässig anspricht, nicht aber meine beiden Yongnuoblitze den Dienst komplett verweigern. Auf der Kamera hingegen funktionieren die Blitze ohne Einschränkungen. Es scheint mir fast als hätte Canon das Protokoll mit genau dieser Motivation geändert: Drittherstellerkompatibilität stören. Der YN622C TX bietet allerdings auch die Möglichkeit für ein Firmwareupdate, ich werde wohl noch einmal etwas Zeit investieren in der Hoffnung das System zum Laufen zu bringen.

 

Langzeitrauschunterdrückung: Bei meiner DSLR habe ich in der Vergangenheit die interne Langzeitrauschreduzierung ausgeschaltet. Im Anschluss an eine Serie von Fotos habe ich dann mit geschlossenem Objektivdeckel eine Dunkelaufnahme händisch aufgenommen, welche ich anschließend in Photoshop verrechnen konnte. Das ist vom Bildergebnis weder merklich besser noch schlechter als eine Korrektur in der Kamera, aber vom Zeitaufwand macht es einen erheblichen Unterschied. Mache ich eine Langzeitaufnahme zu 4Minuten, so brauche ich auch ein Dunkelbild von 4Minuten. Resultat: Die Kamera ist 4+4=8Minuten nicht ansprechbar. Und ich stehe nachts in der Kälte und zittere. Ärgerlich ist nun, dass sich diese Langzeitrauschunterdrückung bei der G5X nicht ausschalten lässt. Ich MUSS also zwangsweise doppelt so viel Zeit einplanen.

 

Kurzer Exkurs in die Theorie: Das "Langzeitrauschen" beschreibt eigentlich ein Phänomen bei dem der Sensor im Zuge einer Langzeitaufnahme so warm wird, dass er sich selbst mit der Abwärme in die Quere kommt. Die nonlinearen Eigenschaften der Photodioden auf dem Sensor regen das Halbleitermaterial dann zu einer sprunghaft stark erhöhten elektrischen Leitfähigkeit an. Resultat: Einzelne farbige oder weiße Pixel auf dem Foto. Das schöne ist, dass dies weitestgehend reproduzierbar ist. Wenn der Sensor also bei gleicher Belichtungszeit wieder die gleiche Wärme absondert, werden wiederum die gleichen Photodioden ein Fehlsignal erzeugen. So lassen sich Fehlsignale einfach ermitteln und später vom Gesamtbild abziehen.

 

 

Nach erfolglosem Suchen nach derartigen Menüpunkten wie der Langzeitrauschreduzierung (und eigentlich bin ich recht gut mit dem Canon-Menü vertraut) habe ich das Handbuch aufgeschlagen. Das "Handbuch" besteht aus 4 Seiten Haftungsausschluss und Lieferumfang in 23 Sprachen und ein paar pictografischen Darstellungen davon, wie man den Akku einlegt, die Kamera anschaltet und den Auslöser drückt. Absolut nutzlos also!

Ausblick - Was kommt noch?


Dass ich dieses Review unter Einschränkung meines derzeitigen Kenntnisstands geschrieben habe dürfte wohl aus dem Text hervorgehen. Es wird jedoch noch einige Monate dauern, bis ich mich durch den ganzen Firmware-Wald gekämpft habe und die Kamera noch in anderen Bereichen mal richtig an ihre Grenzen fahren konnte. Auch glaube ich, dass dies die wesentlichen Themenbereiche für die diese Kamera relevant ist abdeckt. Ein umfassendes Review für die semiprofessionelle Porträtfotografie und insbesondere komplexe Strobismusorgien halte ich eher für zweckentfremdete Einsätze.
Einen wesentlichen Aspekt dieser Kamera habe ich unberücksichtigt gelassen, weil ich hierzu einfach nicht über die nötige Fachkompetenz und Erfahrung verfüge: Der Einsatz als Filmkamera insbesondere für Vlogging-Zwecke. Die Kamera bringt in meinen Augen absolut alles mit, was es dafür braucht. Ein 180°-Schwenkdisplay, Full-HD bei 50fps, Bildstabilisierung, den ND-Filter, ein zuverlässiges Autofokus-System mit Gesichtserkennung, ein gutes Maß an Lichtstärke und Freistellung und ein internes Mikrofon.

In der tabellarischen Darstellung oben habe ich die Akkulaufzeit als fraglich aufgeführt. Angegeben ist diese per Datenblatt mit ungefähr 210 Aufnahmen. Wobei ich denke, dass das Modell die Akkulaufzeit in Auslösungen zu taxieren bei einer Kamera dieses Bautyps nicht wirklich zielführend ist. Nimmt man Bilder im Serienbildmodus auf wird man wohl deutlich mehr schaffen, als wenn man einzelne Minutenlange Belichtungen über das Display fokussiert und aufnimmt.
Im Zuge eines Wandertages habe ich rund 70-80Aufnahmen gemacht. Mal durch den Sucher, mal über das Display. Mal mit langen Belichtungszeiten, mal mit kurzen. Dazwischen regelmäßig gezoomt und die Bilder anschließend am Display beurteilt. Dabei habe ich am Abend nicht mehr als einen von drei Balken der Akkustandsanzeige verbraucht gehabt. Ich schätze mal im Filmmodus wird man eher an die Grenzen der Akkulaufzeit geraten.

Als ich letztes Jahr für einen Tag die Olympus OM-D EM-10 testen konnte, die bei ähnlichem Betrieb innerhalb von 2.5Stunden und knapp 50Bildern bereits den Dienst verweigert hat, hatte ich bedeutsam schlimmeres erwartet.

Ein zusätzlicher Akku ist weder hinsichtlich Gewicht (9 Gramm) noch Größe (Grundfläche kaum größer als eine SD-Karte, Dicke 5mm) eine Zusatzbelastung in der Fototasche. Jedoch lässt Canon sich einen Akku mit knapp 60€ bezahlen, was durchaus als ambitioniert zu betrachten ist.


Sollte ich zukünftig hier noch weitere Erfahrungen sammeln, die ich für teilenswert halte, wird dazu bestimmt noch ein Nachtrag kommen.

FAZIT


Die Canon PowerShot G5X hat mich weitestgehend überzeugt. Natürlich gibt es wiedermal ein paar Wehrmutstropfen, die zum Zeitpunkt des Kaufes nicht abzusehen waren. Also werde ich wohl nicht umhin kommen nochmal intensiv in einige Problemanalysen einzusteigen. Aber die Kamera macht mir viel Spaß und bietet eine ganze Menge an Qualität und Funktionsumfang für solch einen kleinen Body.

 

 

Es steht für mich außer Frage, dass ich sie behalten werde. Was mir derzeit aber noch fehlt ist eine ordentliche Transportlösung in Form einer Gürteltasche oder ähnlichem. Für die Hosentasche ist sie einfach zu unförmig und auf langen Wandertouren stört sie. In der Jackentasche findet sie gut Platz - jedoch trage ich auf Wanderungen bei gutem Wetter einfach keine Jacken - und im Rucksack kann sie ihren "Point & Shoot" Vorteil nicht vollständig ausspielen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Alex (Montag, 11 September 2017 13:52)

    Was die Taschenproblematik betrifft sind die Cosyspeed Outdoor Taschen (z.B. Camslinger) vielleicht die Lösung.
    Habe ich selbst nicht (da zu Fujifilm eher die ONA Bags passen), sehen aber vielversprechend aus und passen vom Design her bestimmt gut zur G5X.

  • #2

    RAWR (Dienstag, 12 September 2017 18:39)

    @Alex: Auf die Cosyspeed Camslinger bin ich dank des Youtube-Reviews von Stephan Wiesner auch schon aufmerksam geworden und finde sie sehr interessant. Insbesondere, da sie ja dem Spider-Holster sehr nachempfunden sind, welcher sich bei mir auch seit Jahren bewährt hat. Allerdings schreckt mich der Preis noch ein wenig ab. Auch das Peak-Design CapturePro-System ist in der engeren Auswahl.
    Die ONA-Bags kannte ich bislang noch nicht - aber jetzt wo ich sie gerade dank google gesehen habe wären die Fuji's auch die ersten Kameras an die ich dabei denken würde :-).