Winter im Studio


Puhh, es ist schon Januar, die Weihnachtszeit ist also schon lange rum... blöderweise hatte ich in der Zeit vor und um Weihnachten zu viel zu tun um dieses Fotoset vollständig zu bearbeiten und konnte es somit nicht rechtzeitig online stellen. Ist es noch adäquat das ganze jetzt im Nachgang online zu stellen? Tun wir einfach mal so als wäre das Thema nicht "Weihnachten" sondern "Winter" gewesen und schon geht es sich wieder aus.
Auch wenn Weihnachten vorbei ist, so ist die kalte Jahreszeit noch lange nicht um und wer Fotos machen möchte ist im Studio etwas komfortabler aufgehoben, als in Regen und Sturm vor der Tür. Vielleicht kann man ja das Setup als inspirierende Anregung verstehen.
Nun aber erstmal zu den Bildern. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Ina für das wundervolle Makeup und Styling sowie an Jessica, die mir sehr bei der Tannenkrone geholfen hat.

Wie so oft bei mir geht es auch diesmal hauptsächlich um den Hintergrund. Ich mag strukturierte Hintergründe. Man kann zwar auch mit einfarbigen Hintergründen gut arbeiten, jedoch wirkt es oft steril und ein strukturierter Hintergrund transportiert ein bisschen mehr Stimmung mit ins Bild.
Die Ursprüngliche Idee war eine leichte Frostoptik im Hintergrund zu bekommen. Also eine blass blaue Grundfärbung mit einem diffusen "Glitzern".
Der Hintergrund ist mit sehr günstigen Mitteln aufgebaut worden und für wenige Euro und mit geringem Zeitaufwand selbst zu basteln.

Wir brauchen:
- Eine Rolle Aluminiumfolie (ca. 1,30 €)
- Eine milchig-durchsichtige Malerfolie zum Abdecken von Möbeln (ca. 0,60 €)

- Etwas Tesafilm
- Befestigungsmöglichkeiten für den Aufbau

Von der Aluminiumfolie werden nun längere Bahnen abgerollt. Durch zerknittern und anschließendes Glattstreichen entsteht eine strukturierte Oberfläche, die das Licht in verschiedenen Winkeln reflektiert. Die einzelnen Streifen klebt man dann rückseitig mit etwas Tesafilm zusammen. Anschließend kann man den so entstandenen "Aluminiumvorhang" aufhängen. In meinem Fall habe ich ihn auf eine Holzlatte geklebt und diese dann mit Schraubzwingen an einem Deckenbalken befestigt. Eine Gardinenstange an zwei Stativen tut es aber ebenso gut.

Dies alleine sorgt jedoch noch für sehr harsche, aggressive Reflexionen im Hintergrund, die zu klar strukturiert sind.
Aus diesem Grund kam die milchige Malerfolie zum Einsatz, die in einem Abstand von ca. 50-80 cm vor dem Aluminiumvorhang aufgehängt wurde. Je weiter sie weg ist, desto diffuser werden die Reflexionen.
Zwischen diesen beiden Vorhängen kann man nun Lichtquellen positionieren. In meinem Fall Speedlights mit Farbfolien.
Wichtig ist dann darauf zu achten, dass von den Hauptlichtern, mit denen das Model beleuchtet wird, nicht zu viel Licht auf den Hintergrund trifft, da dies die Reflexionen überlagert und den Hintergrund "ausbleicht", ähnlich wie Fensterlicht das Bild eines Beamers überstrahlt.

Das zweite Fotoset bedarf eigentlich keiner Erklärung. Ein paar Tannenzweige auf dem Boden verteilt. Model draufgelegt, Kunstschnee drüber gestreut, fertig.
Ausgeleuchtet wurde hier mit einem Ringlicht.

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Kommentare: 3
  • #1

    Alex (Sonntag, 07 Januar 2018 19:54)

    Coole Idee mit dem Hintergrund.
    Das zweite Set gefällt mir zwar besser, aber das liegt vor allem an dem Ringblitz / Ringlicht-Look, den ich immer noch spannend finde...
    Ansonsten durchweg super Bilder und tolles Model!

  • #2

    RAWR (Dienstag, 09 Januar 2018 10:51)

    @Alex: Spannend, dass das Ringlicht auch ohne den charakteristischen Augenreflex einen einmaligen Look mit Wiedererkennungswert hat, oder? Aber auch diese Top-Down-Perspektive reizt mich aktuell sehr. Werde mich dem vermutlich in nächster Zeit öfter einmal widmen, weil da viel Potenzial drin steckt, welches ich derweil noch nicht so ganz auszureizen vermag. Stellt einfach einen schönen Plan B dar, wenn man mal wieder gänzlich aufgeschmissen ist mit der Kulisse, glaube ich.

  • #3

    Horst (Freitag, 19 Januar 2018)

    Ja, mal wieder eine gute Idee toll umgesetzt. Der Aluhintergrund hat Potential!